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Knorpelschäden

Knorpelschäden der Kniegelenke kommen häufig vor. Knorpel ist ein äußerst widerstandsfähiges, flexibles Gewebe. Es bedeckt die Oberfläche von Gelenken, wirkt als Stoßdämpfer und lässt Knochen übereinander gleiten.

Ursache

Es kann plötzlich durch Verletzungen beim Sport oder aber allmählich zu Schäden am Knorpel kommen. Unbehandelt führen Knorpelschäden langfristig zu vermehrtem Verschleiß und damit zu Arthrose.

Symptome

  • Gelenkschmerzen welche auch im Ruhezustand anhalten und sich verschlimmern, wenn das Gelenk belastet wird
  • Schwellungen – diese können Stunden oder Tage anhalten
  • Bewegungseinschränkung bzw. Steifigkeit
  • Geräuschphänomene (klicken, reiben, schleifen)
  • Blockaden (Unfähigkeit das Gelenk zu bewegen) oder Instabilität (“einknicken“)

Behandlung – Operativ

Es kommen, in Abhängigkeit der Defektgröße, unterschiedliche chirurgische Techniken zur Anwendung.

  • Mikrofrakturierung – hierbei wird der knorpelgeschädigte Knochen angebohrt, durch die dabei entstandenen kleinen Löcher kommen die im Knochenmark befindlichen Stammzellen an die Oberfläche und bilden ein Blutgerinnsel, den sogenannten "Superclot" welcher sich dann zu einem Ersatzknorpel entwickelt – bei Schäden bis maximal 2 cm2.
  • AMIC® ist eine verbesserte Methode der Mikrofrakturierung, bei der das entstandene Blutgerinnsel zusätzlich durch eine implantierte Kollagenmembran (Chondro-Gide®) abgedeckt und geschützt wird. Das Implantat wird eingenäht und erfordert somit eine Gelenkeröffnung. Die Defektgröße kann zwischen 2-8 cm2 betragen.
  • HYALOFAST® ist ein auf Hyaloronsäure basiertes Gewebe, welches nach Durchführung einer Mikrofrakturierung in der gleichen Operation auf den Defekt gelegt wird. Das ausgetretene Blut und die darin enthaltenen Stammzellen werden so besser am Defekt gehalten und schaffen somit eine ideale Wachstumsgrundlage. Das Gewebe klebt nach Kontakt mit dem Knochen und dem ausgetretenen Blut im Defekt und benötigt keine weitere Fixierung. Durch diese Eigenschaft ist es möglich auch mit sehr kleiner Gelenkeröffnung oder nur durch eine Gelenkspiegelung das Implantat einzubringen. Die Defektgröße kann zwischen 2-6 cm2 betragen.
  • Matrix assoziierte Chondrozyten Implantation (MACI) – es wird zunächst in einer ersten kleineren Operation über eine Gelenkspiegelung ein kleines Knorpelfragment aus einem unbelasteten Bereich entnommen und im Labor auf einer Kollagenmatrix gezüchtet. Nach 3-4 Wochen kann in einer zweiten Operation der gezüchtete Knorpel in den Defekt eingesetzt werden. Hierbei ist eine kleine Gelenkeröffnung notwendig, Anwendung bei Defektgrößen von 2-12 cm2.
  • Osteochondraler-Autologer-Transfer (OATS) – Ersetzen des beschädigten Knorpels durch gesunden Knorpel aus einem anderen Teil des Gelenks – ideal bei Defekten des Knorpels und des daruntergelegenen Knochens bei kleinen Größen bis 10 mm.

Bei allen Therapien ist es wichtig bei der Nachbehandlung eine Teilbelastung, d.h. Schonung des behandelten Gelenkabschnitts durch Entlastung mittels Unterarmgehstützen, einzuhalten.