Hüftgelenksfehlstellungen
- Details
- Hauptkategorie: Leistungen
Ursache
Die Hüftdysplasie ist die häufigste angeborene Fehlbildung des Bewegungsapparates. Bei Mädchen kommt sie etwa viermal häufiger vor als bei Jungen. Durch eine sehr steil stehende Hüftpfanne kommt es zu einer unzureichenden Überdachung des Hüftkopfes, was zu einer mechanischen Mehrbelastung des Pfannenrands führt. Aufgrund der Mehrbelastung der Gelenkpfanne kommt es zu einem frühzeitigen Verschleiß des Knorpels und betroffene Patienten benötigen bereits häufig ein künstliches Hüftgelenk im Alter von 40 bis 50 Jahren. Aufgrund der konsequenten Ultraschall-Früherkennung bei Neugeborenen konnte die Häufigkeit der Erkrankung glücklicherweise deutlich gesenkt werden.
Symptome
Eine Hüftdysplasie äußert sich meist schon im jungen Erwachsenenalter mit belastungsabhängigen Leisten- und Hüftschmerzen. Fehlstellung des Oberschenkelhalses machen sich oft durch Schmerzen in der betroffenen Hüfte bemerkbar. Manchmal kommt es auch bereits in jungem Alter zu sichtbaren Fehlstellungen oder einem hinkenden Gang auf der betroffenen Seite. Die Diagnose wird typischerweise neben der klinischen Untersuchung anhand eines Röntgenbildes der Hüfte gestellt. Hier lassen sich die knöchernen Fehlstellungen und die Abweichung von der Norm gut nachweisen.
Behandlung
Konservativ
Bei milder Ausprägung besteht die Möglichkeit durch gezielte Physiotherapie die Beschwerden erfolgreich zu lindern. Bis zum Ende des Wachstums kommt es in der Mehrzahl der Fälle zu einer Normalisierung des Befundes, sodass außer regelmäßigen Kontrollen keine spezifische Therapie notwendig ist.
Behandler: Max Friedrich
Operativ
Bei höhergradigen Fehlstellungen müssen diese jedoch meist operativ behandelt werden. Da die Ursache in der Steilstellung der Hüftpfanne liegt, besteht die Therapie in der korrekten Einstellung der Hüftpfanne über dem Hüftkopf.
Fehlstellung des Oberschenkelhalses (Coxa valga und Coxa vara)
Die Begriffe Coxa valga und Coxa vara bezeichnen eine Vergrößerung bzw. eine Verkleinerung des Winkels zwischen dem Schenkelhals und dem Femurschaft. Die Orientierung des Oberschenkelhalses verändert sich im Laufe des Wachstums, abhängig unter anderem von der Gefäßversorgung und den einwirkenden Kräften. Eine Coxa valga kann beispielsweise bei verminderter Belastung z. B. im Rahmen von Lähmungen, oder bei Muskelungleichgewichten entstehen. Eine Coxa vara kommt bei angeborenen Entwicklungsstörungen des Oberschenkelhalses oder bei hormonellen und metabolischen Erkrankungen vor.
Sollte auch nach Abschluss des Wachstums eine deutliche Fehlstellung bestehen, ist die einzige Möglichkeit diese zu beheben eine operative Therapie. Die Operationstechniken zielen auf eine Normalisierung des Schenkelhals-Schaftwinkels und der Torsion. Neben der Korrektur einer Varus- bzw. Valgusfehlstellung ist in vielen Fällen gleichzeitig auch eine Normalisierung des Bewegungsausmaßes in der Transversalebene (Rotation bzw. Derotation) angezeigt.